Wo kommen wir her?
Es gibt historisch belegte Hinweise darauf, dass die erste, deutsche Freimaurerloge in Mannheim gegründet wurde. 1727 gründete der englische Gesandte Graf Albrecht Wolfgang von Schaumburg-Lippe die erste Freimaurerloge „St. Charles de l’Union“ in Mannheim. 1737 verbot der pfälzische Kurfürst Carl Philipp die Freimaurerei aufgrund der päpstlichen Bulle „Sacra Congregatio Inquisitionis“. 1756 wurde die heutige Loge „Carl zur Eintracht“ (Nr. 31) wieder gegründet und ist somit die Mutter aller Logen dieser Region.
Die Gründung der Palatina
Im Sommer 2000 taten sich 10 Brüder Freimaurer aus der Region mit dem erklärten Ziel zusammen, freimaurerische Werte in neuer Gemeinschaft zu neuem Leben zu erwecken. Der Zuspruch vieler Brüder befreundeter Logen hat ihr Vorhaben entscheidend gefördert.
Am 30. Mai 2000 – 273 Jahre nach der ersten Logengründung in der Kurpfalz – schlug die Geburtsstunde der Palatina. Die zehn anwesenden Brüder gründeten in Heidelberg im historischen Gasthaus „Goldener Hecht“ einen neuen Logenverein und legten hiermit den Grundstein für die Schaffung einer neuen, gerechten und vollkommenen Freimaurerloge im Orient Mannheim.
Somit waren alle notwendigen Voraussetzungen gegeben und die Brüder der neuen Loge nahmen am 29. September 2001 ihre Arbeit im Tempel mit der Lichteinbringung auf. Die Lichteinbringung vollzog der Großmeister der Großloge A.F.u.A.M. von Deutschland, Br. Professor Dr. Klaus Horneffer, im Logenhaus in der Tullastraße. Der Großredner, Br. Professor Dr. Günter Lensch, legte in der Festarbeit eine Zeichnung (Rede) auf.
Unser Name: Palatina
Der Name Palatina lässt sich aus dem Lateinischen ableiten von palatinus: kaiserlich (domus), fürstlich, königlich. Somit heißt Palatina „die Königliche und nimmt direkt Bezug auf die Freimaurerei als königliche Kunst. Das lateinische Adjektiv palatinus stammt von palatium ab, womit im antiken Rom der palatinische Hügel bezeichnet wurde, auf dem sich der kaiserliche Palast befand. Palatium diente auch als Bezeichnung für den heiligen Bezirk oder das kulturelle und gesellschaftliche Zentrum einer Gemeinschaft. Somit ist der Name Palatina auch als Symbol für den besonderen Ort zu verstehen, an dem Brüder zusammenkommen, um ihr Denken und Handeln, ihr Wirken und ihre Arbeit auf einen höheren Sinn auszurichten, an diesem Platz einen einzigartigen Tempel zu errichten. Daher verkörpert unser Logenname auf besondere Weise die wesentlichen Aspekte freimaurerischen Denkens und Wirkens.
Das Bijou der Loge Palatina ist dem Grundriss der Stadt Mannheim um 1757 nachempfunden – der Zeit, in der die Freimaurerei von Kurfürsten Carl Philipp verboten war und schon kurz danach zu neuem Leben erwachte. Daran orientieren sich auch das Logensiegel und unser Logo.
Unsere Loge heute
Wir bestehen mittlerweile aus mehr als 20 Brüdern, von denen ein Großteil regelmäßig am Dienstagabend zusammenkommt. Die Loge Palatina ist – von der reinen Mitgliederzahl – daher eine eher kleine, dafür aber sehr aktive Loge. Die Brüder der Loge kommen aus der gesamten Rhein-Neckar-Region und setzen sich aus allen Altersgruppen zusammen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen ist vertreten. Diese „Mischung“ trägt nicht nur zu einem bunten und interessanten Logenleben bei, sondern führt auch zu einem fruchtbaren und spannenden Meinungsaustausch zu einer Vielzahl von Themen.
Unser Logenhaus befindet sich in der schönen Mannheimer Oststadt, fußläufig der wunderbaren Christuskirche und dem Mannheimer Wasserturm. Wir gehören zur Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (A.F.u.A.M.v.D.), dem humanitären Zweig der Freimaurerei. Wir lassen daher Mitglieder jeder gesellschaftlichen Herkunft Weltanschauung oder Religion zu. Wir öffnen uns kontroversen Ideen und vereinen geistig und menschlich aufgeschlossene Männer.
Damit bekennen wir uns zu den auf Würde, Freiheit und Selbstbestimmung des Menschen ausgerichteten Traditionen dieses Bundes. Die Herausforderungen der Gegenwart in Denken und Handeln neu zu bestimmen, ist wichtigster Bestandteil freimaurerischer Arbeit. Damit erfüllen wir den Auftrag der „Alten Pflichten“, Menschen in brüderlicher Eintracht zu verbinden, die sich sonst fremd geblieben wären.